deutscher Philosoph; 1933 emigriert; 1949 Prof. in Leipzig, ab 1961 in Tübingen; 1967 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels; Veröffentl. u. a.: "Geist der Utopie", "Spuren", "Das Prinzip Hoffnung"
* 8. Juli 1885 Ludwigshafen/Rhein
† 4. August 1977 Tübingen
Wirken
Ernst Bloch war der Sohn eines Eisenbahnbeamten. Den Gegensatz von Ludwigshafen und Mannheim, von Arbeitswelt und kulturellem Erbe, hat er bis ins hohe Alter als für sein Denken konstitutiv angesehen. Er studierte Philosophie, Musik und Physik in München und Würzburg und promovierte 1908 in Würzburg mit einer Dissertation über den Philosophen Rickert und das Problem der modernen Erkenntnistheorie (gedruckt 1909) zum Dr. phil.. Im Zusammenhang mit dieser Thematik fand er den Ausgangspunkt seiner eigenen Philosophie: die Entdeckung des "Noch-nicht-Bewußten" und des "Noch-nicht-Gewordenen".
B. lebte als freier Schriftsteller in Grünwald bei München (verheiratet mit der Bildhauerin Else von Stritzky, die 1921 starb), verkehrte aber auch im Kreis um den Professor Max Weber in Heidelberg und war befreundet mit Georg Lukacs. Die Jahre 1917/18 verbrachte er als Pazifist in der Schweiz, wo er journalistisch tätig war. 1918 erschien sein erstes großes Werk "Geist der Utopie" (2. Auf. 1923), das starke Beachtung fand. In den ...